Das Kloster wurde im 16. Jahrhundert unter Landgraf Philipp von Hessen zu einem Hospital umfunktioniert und ist als psychiatrische Einrichtung des LWV Hessen, Vitos GmbH, heute noch in Nutzung.
Flanieren Sie durch das ehemalige Kloster, besuchen Sie die Klosterkirche und den Kreuzgang. Entdecken Sie mittelalterliche Geschichte pur.
„Lebensbilder – Leidensbilder – Frauenbilder“,
so lautet der Titel der neuen Dauerausstellung des Klostermuseums Merxhausen. Sie erzählt die mehr als 800jährige Geschichte der sozialen Einrichtung in Merxhausen, der heutigen Vitos Klinik. Im Mittelpunkt stehen dabei Frauenschicksale aus acht Jahrhunderten. Einige möchte ich Ihnen kurz vorstellen:
Hedwig (Hadewigis) von Blumenstein
Sie tritt uns in einer Urkunde von 1245 Juli 4 als erste namentlich bekannte Chorfrau des Augustinerinnen-Stifts Merxhausen entgegen. Hedwig entstammt einer niederen Adelsfamilie aus dem untergegangenen Dorf Blumenstein bei Zierenberg. Zusammen mit ihren Brüdern stritt sie gegen Gumpert von Kassel. Es ging um zwei Hufen Land, für die die Brüder Blumenstein dem Merxhäuser Kloster Gewähr leisteten.
Else von Wichdorf
Sie lebte 1386 im Augustinerinnen-Stift. Gerlach von Lynne und Heinrich Uschlag vermachten für den verstorbenen Otto von Wichdorf der geistlichen Jungfrau Else in Merxhausen 6 Viertel Korn, halb Roggen und halb Hafer, abzuliefern am Michaelistag. Else sollte den Nutzen davon haben. Nach ihrem Tod sollte die Schenkung ans Kloster übertragen werden.
Witwe Eila Ranfft
Am 13. April 1580 bewilligt Landgraf Ludwig die Aufnahme der Witwe des Adam Ranfft zu Haubern im Amt Wolkersdorf (bei Frankenberg) in das Hospital Merxhausen. Zuvor hatte er überprüfen lassen, wie es um„diesearmeFrawe geschaffen sei und was es vor ein gelegenheit mit ihr habe“.Als die in der Bittschrift als Aufnahmegrund genannte Armut bestätigt wurde, da sie„Alters halber das liebe Brodt nicht mehr erwerben“konnte, stimmte der Landgraf der Aufnahme und Versorgung in Merxhausen zu.
Eine Altkleiderhändlerin
Eine arme Kasseler Altkleiderhändlerin ersucht 1686 um Aufnahme im„Closter zu Merckshausen“.Nachdem sie um ihre Waren betrogen worden war, schaffte sie es nicht mehr, ihren Lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften. Von den städtischen Beamten wurde ihr attestiert,„blöden Verstandes“zu sein.
In der Ausstellung finden Sie viele weitere weitere Frauengeschichten.
Sie können gern für Besuchergruppen einen Besichtigungstermin mit Führung bei uns vereinbaren (0170-2163756 oder per Mail info@geschichtsverein-bademstal.de.
Der Kultur- und Geschichtsverein Bad Emstal als Betreiber des Klostermuseums bietet regelmäßige Veranstaltungen an.
So zum Beispiel Klosterführungen, Vorträge, ein Erzählcafe und wechselnde Ausstellungen.
Gut zu wissen
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Herr Ernst Rogge
Autor:in
Naturpark Habichtswald
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